Durch genaues Spüren mit den Händen während der Durchführung oft unscheinbarer kleiner passiver Bewegungen  und durch genaue Beobachtung der Bewegungen des Klienten können dem  Feldenkraislehrer selbst die diesen momentan  einschränkenden Muskelanspannungen bewusst werden. In weiterer Folge versucht der Lehrer ebenfalls wiederum durch Berühren und Bewegen, die senso-motorische Information zu übermitteln, die für die gewünschten Bewusstwerdungs- und Lernprozesse des Schülers selbst wichtig sind.

Eigentlich finden diese zwei Prozesse (Informationsfluß vom Schüler zum Lehrer und der vom Lehrer zum Schüler) meist gleichzeitig statt und wirken aufeinander wechselseitig.

Von großer Bedeutung ist jedenfalls bei der Beschreibung der Feldenkrais-Einzelarbeit im Vergleich zu von der äußeren Form her vielleicht ähnlich aussehenden Behandlungsmethoden, die zentrale Bedeutung der direkten wechselseitigen Kommunikation zwischen dem Lehrer und dem Schüler. Anfangs kommuniziert der Lehrer v.a. auch mit noch unbewussten Aspekten des Schülers (ausgedrückt in den unmittelbar fassbaren Muskelanspannungen und Bewegungseinschränkungen). Diese werden im Laufe des Prozesses aber dann zunehmend in die Bewusstheit gehoben und damit frei veränderbar.

Anders ausgedrückt:

Feldenkrais-Arbeit hat primär z. B. nichts zu tun mit:

Kräftigung von Muskulatur.

Dehnung oder Massage von verkürzter Muskulatur.

Direkter Unterweisung in "richtigen" Bewegungsabläufen.

Selbstverständlich können aber solche Maßnahmen im entsprechenden Kontext angezeigt und sinnvoll sein.

Feldenkrais-Arbeit (v.a. auch die "funktionale Integration") wird fast durchwegs als sehr angenehm, entspannend und in vielfacher Hinsicht als sehr befreiend erlebt.

Es wird oft ein ganz neues Gefühl von sich selbst erlebt, das nur schwer beschreibbar ist. Vielleicht begreift man auch plötzlich, was es heißt "zu Sein" oder das, was Moshe Feldenkrais selbst mit seinem Buchtitel "die Entdeckung des Selbstverständlichen" vielleicht gemeint hat.